Kann man Rasen überwässern?
Bisher war immer nur davon die Rede, dass es dem Rasen schadet, wenn er zu wenig Wasser bekommt. Aber auch ein Zuviel des Guten schadet letztendlich. Das Wasser verdrängt dann die Luft aus dem Boden und die Wurzeln können nicht mehr ausreichend atmen. Durch Staunässe verfaulen sie und im schlimmsten Fall stirbt die ganze Pflanze ab. Hast Du den Verdacht, dass Dein Rasen vielleicht zu viel bewässert wurde, kannst Du dies ebenfalls mit der Spatenprobe überprüfen. Riecht die Erde am Blatt faulig oder ist sogar grau-bläulich verfärbt, solltest Du unbedingt eine Weile mit dem Rasen gießen aussetzen. Hältst Du dich allerdings an die angegebenen Richtwerte, sollte dies nicht zum Problem werden. Denke dabei daran, Regen in Deinen Bewässerungsplan mit einzuberechnen. Gerade Sommergewitter bringen oft in kürzester Zeit hohe Niederschlagsmengen mit sich. Überprüfe in solchen Fällen den Wetterbericht und überlege, ob Dein Rasen in dieser Woche überhaupt noch zusätzlich bewässert werden muss.
Die richtige Tageszeit zum Rasen bewässern

Nicht nur die Wassermenge, auch wann Du sie Deinem Rasen zuführst, ist entscheidend. Auf jeden Fall vermeiden solltest Du es, das Gras mittags zu bewässern. Denn dann ist es in der Regel im Sommer am heißesten, sodass ein großer Teil der Feuchtigkeit verdunstet, bevor sie überhaupt die tieferen Erdschichten erreicht. Scheint noch dazu die Sonne auf den Rasen, schadet das Wasser ihm sogar. Durch den sogenannten Lupeneffekt werden die Sonnenstrahlen in Wassertropfen gebündelt und es entstehen punktuell sehr hohe Temperaturen, die das Gras verbrennen.
Der ideale Zeitpunkt zum Rasen bewässern ist theoretisch um vier Uhr morgens. Dann ist der Boden am stärksten abgekühlt und die Beregnung ist am effektivsten. Immer mitten in der Nacht zu gießen lässt sich aber sicherlich nur umsetzen, wenn Du ein automatisiertes Beregnungssystem installierst oder das Wasser über eine Zeitschaltuhr starten kannst. Falls Du Deinen Rasensprenger manuell bedienen musst, bieten sich dafür trotzdem noch die frühen Morgenstunden an. Gegen sechs Uhr ist es in der Regel auch noch recht kühl und ein Großteil des Wassers dringt ungehindert bis ins Wurzelreich vor. Falls morgens zu gießen für Dich überhaupt keine Option ist, kannst Du aber auch auf die späten Abendstunden ausweichen. Dadurch, dass die Erde dann von der Hitze des Tages erwärmt ist, geht aber mehr Feuchtigkeit durch Verdunstung verloren. Um auf Nummer sicher zu gehen, dass ausreichend Wasser an den Wurzeln ankommt, solltest Du beim abends Bewässern daher die Spatenprobe machen.
Rasen bewässern leicht gemacht – mit praktischen Helfern
Bei der großen Menge an Wasser, die Rasen im Sommer regelmäßig benötigt, kommst Du mit dem Gartenschlauch alleine oder gar der Gießkanne nicht weit. Besonders wichtig ist nämlich auch, dass die Feuchtigkeit gleichmäßig über die Fläche verteilt wird, sonst fehlt an einigen Stellen Wasser und es entstehen trotz Gießens unschöne braune Flecken.
Gerade bei weitläufigeren Flächen solltest Du Dir das Leben deswegen einfacher machen und Dir einen Rasensprenger anschaffen. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Arten von Regnern, die sich für den Gebrauch im Garten eignen, zu unterscheiden:
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Viereckregner: Wie der Name schon vermuten lässt, eignet sich diese Art von Rasensprenger am besten für rechteckige oder quadratische Flächen. Das auch als Schwenkregner bekannte Modell verteilt das Wasser mit Hilfe von mehreren hin und her wandernden kleinen Düsen, deren Ausrichtung in der Regel eingestellt werden kann. Somit decken Viereckregner eine Vielzahl verschieden großer Rasenflächen mühelos ab. Nachteilig ist allerdings, dass sie nur auf freien Flächen genutzt werden können. Hast Du einen Garten mit vielen Bäumen oder Sträuchern auf dem Rasen, sind Schwenkregner eher ungeeignet.
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Kreisregner: Auch hier gibt der Name bereits einen Hinweis darauf, welche Fläche diese Art von Sprinklern bewässern. Da der Winkel beim Kreisregner ebenfalls eingestellt werden kann, ist auch er für verschieden große Flächen geeignet. Das Wasser wird eher flach am Boden verteilt, daher sind Sträucher und Bäume kein Problem. Wenn Du eine sehr große Rasenfläche bewässern musst, sind Kreisregner aber oft eher ineffizient, da sich die Beregnungsgebiete stark überschneiden. Außerdem müssen sie im Boden fixiert werden, was den Rasen an dieser Stelle beschädigen kann.
Rasen bewässern ist auch eine Kostenfrage

Das für die Rasenbewässerung nötige Zubehör: Gartenschlauch, Steckverbindungen und Rasensprenger ist in der Anschaffung meist nicht allzu teuer. Viele der Komponenten sind außerdem auch für die allgemeine Gartenbewässerung verwendbar und zudem äußerst langlebig. Größter Kostenfaktor ist daher, wenn es aus dem Hahn stammt, tatsächlich das benötigte Wasser. Achte deshalb am besten darauf, möglichst effizient und sparsam zu beregnen, indem Du folgende Tipps beherzigst:
- Sorge dafür, dass möglichst wenig Wasser verdunstet, indem Du erst am späten Abend, in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden wässerst. Dann ist der Boden am kühlsten und nimmt am meisten Wasser auf.
- Beschatte die Oberfläche Deines Rasens durch Mulchmähen oder durch einen Schonschnitt mit längeren Grashalmen. Wenn die Sonne nicht direkt auf die Erde trifft, verdunstet weniger Wasser.
- Stelle die Beregnung so ein, dass möglichst wenig Wasser wirkungslos an Hauswänden oder auf gepflasterten Flächen landet. Vermesse dafür am besten zuerst die zu wässernde Rasenfläche und schaffe Dir dann das passende Equipment an.
Regen- oder Brunnenwasser schonen den Geldbeutel
Eine tolle Alternative zum Gießen mit Wasser aus der Leitung ist das Auffangen und Verwenden von Regenwasser. Dieses ist in der Regel weniger kalkhaltig und wird daher von den Pflanzen auch besser vertragen. Außerdem senkst Du mit der Nutzung von Regenwasser die laufenden Unterhaltskosten Deines Gartens. Da die Sommer in absehbarer Zeit immer wärmer und trockener werden, kannst Du auch davon ausgehen, dass es immer häufiger Verbote zum Bewässern mit Trinkwasser geben wird. Diese werden bei längeren Dürreperioden ausgesprochen, um zu verhindern, dass die Wasservorräte für die Bevölkerung knapp werden. Der Aufbau eines Auffangsystems für Regenwasser spart also nicht nur langfristig Kosten, sondern ist eine sinnvolle Investition, um Deinen Garten auch in Zukunft saftig grün halten zu können. Falls Du nicht genug Dachfläche oder Platz für ein Regenwasserreservoir hast, kannst Du Dir auch mit Brunnenwasser behelfen. In beiden Fällen ist die richtige Wasserpumpe entscheidend. Achte hier auch ausreichend Leistung in Form von Wasserdruck und Durchflussmenge, damit Du beim Gießen keine Abstriche in Sachen Komfort machen musst.