Rasen anlegen – Richtiger Zeitraum und Bodenvorbereitung
Die wohl wichtigste Frage ist die nach dem richtigen Zeitpunkt für die Aussaat. Zwar lassen sich die winterharten Samen das ganze Jahr über aussäen, die schnelle Keimung gelingt jedoch am besten, wenn die Bodentemperatur mindestens 10° C beträgt. Die besten Ergebnisse erzielst Du daher im Frühjahr in den Monaten April und Mai sowie im Spätsommer/Frühherbst in den Monaten August und September. Im Hochsommer besteht die Gefahr, dass der Samen durch die Hitze vertrocknet und bei Frost im Winter keimt der Samen nicht. Am besten hältst Du Dich daher an die Frühjahrs- bzw. Herbstregel. Bevor Du die Samen jedoch aussäen kannst, musst Du den Boden zunächst vorbereiten. Sorge dafür, dass die Fläche für die Aussaat vollständig von Unkraut befreit wird. Ein Spaten oder eine Hacke leisten hier gute Dienste. Bei sehr großen Flächen kannst du auch eine Motorhacke verwenden, die du dir im Fachhandel oder im Baumarkt ausleihen kannst.
Schritt 1:

Boden vorbereiten und von Wurzelstücken und Steinen befreien
Geräte: Spaten, Hacke oder Motorhacke
Zeitaufwand: 2 Stunden
Zeitraum: April/Mai oder September
Schritt 2:
Unebenheiten beseitigen
Geräte: breiter Rechen
Zeitaufwand: 1 Stunde
Zeitraum: April/Mai oder September
Humusschicht bei Bedarf auftragen – Boden verdichten
Die Erd- bzw. Humusschicht für den Rasen sollte mindesten 15 cm dick sein. Optimal ist eine Schichtdicke von 20 – 30 cm. Ist die Erdschicht zu dünn, musst Du zuerst ausreichend Humus auftragen. Falls die vorhandene Humusschicht zu stark verdichtet ist, muss der Boden vor der Aussaat zuerst etwas gelockert werden. Achte darauf, dass sämtliches Wurzelwerk und alle Steine von der Aussaatfläche entfernt werden. Als nächster Schritt folgt die Glättung der Oberfläche. Hierfür eignet sich ein breiter Rechen am besten. Streiche so lange über die Fläche, bis alle Unebenheiten beseitigt sind, damit sich später kein Wasser in Vertiefungen ansammeln kann. Um den Boden zu verdichten, solltest du eine Walze, die du dir ebenfalls in einem Fachmarkt ausleihen kannst, einsetzen. Planiere die Fläche gründlich mit der Walze, bis sie eine plane Ebene bildet. Lass die Fläche vor der Aussaat noch ein paar Tage ruhen, damit sich der Boden absetzen kann.
Rasensamen aussäen leicht gemacht
Wähle eine Rasenmischung, die eine schöne Grasnarbe ausbildet. Bevor Du zur Aussaat schreitest, lies zuerst die Anleitung auf der Packung mit dem Rasensamen genau durch. Eine gleichmäßige Verteilung des Rasensamens lässt sich mithilfe einer Streuwanne erzielen. Bei sehr großen Flächen benötigst Du allerdings einen Streuwagen.
Mit dem Streuwagen oder der Streuwanne bringst du nicht nur den Rasensamen aus, sondern auch Kalk und Dünger. Dazu später mehr. Achte darauf, dass beim Aussäen möglichst kein Wind weht. Das erleichtert eine gleichmäßige Verteilung des Saatguts. Nach dem Aussäen wird der Rasen mit einem Rechen kreuz und quer geharkt, damit die Samen Kontakt zum Boden bekommen und nach dem Keimen besser anwachsen können.
Achte darauf, dass Du nur Rasensamen von hochwertiger Qualität verwendest. Für einen guten Rasensamen solltest du 30 bis 40 Eurocent pro Quadratmeter kalkulieren – für eine Rasenfläche von 100 m² würde der Rasensamen dann zwischen 30 und 40 Euro kosten.
Viele Gartenbesitzer schwören darauf, die Rasenfläche nach der Ausbringung des Rasensamens zu walzen. Dadurch wird der Samen angedrückt und der aufgelockerte Boden verdichtet. Der Samen kann dadurch nicht so leicht verwehen oder ausgeschwemmt werden. Inzwischen scheiden sich die Geister in dieser Frage und manche Hersteller geben auf der Verpackung ihrer Produkte sogar an, dass die Rasenfläche nach der Aussaat nicht gewalzt werden soll. Am besten orientierst du dich hier an den Herstellerangaben.
Nach der Aussaat ist Düngen angesagt
Die Zeit bis zur Auskeimung der Samen hängt von verschiedenen Faktoren, unter anderem von der Rasensorte und der Witterung ab. Spätestens nach zwei, allerspätestens drei Wochen sollten die Samen ausgekeimt sein. Falls nicht, ist irgendetwas schief gelaufen. Vielleicht waren die Rasensamen bereits eingetrocknet. In dem Fall musst Du die Aussaat mit keimfähigem Samen erneut durchführen. Damit Dein Rasen schön dicht und sattgrün gedeihen kann, braucht er nach der Aussaat Dünger. Dieser enthält wichtige Nährstoffe, die für ein gesundes Wachstum der Grashalme sorgen. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, die Düngung bei der Neuanlage eines Rasens durchzuführen. Entweder Du düngst eine Woche vor oder unmittelbar nach der Neuaussaat. Hierzu benutzt du dieselbe Streuwanne wie bei der Aussaat und verteilst den Dünger gleichmäßig über die Rasenfläche. Pro 100 m² benötigst du etwas 3 bis 4 kg Dünger. Für die Düngung von Neuanlagen gibt es übrigens Spezialdünger mit einem hohen Phosphorgehalt. Phosphor sorgt für ein schnelles Wachstum von neu angelegtem Rasen.
Wenn der Boden sauer ist hilft Kalken
Das Kalken des Rasens ist vor allem dann wichtig, wenn der Boden zu sauer, also der pH-Wert zu niedrig ist. Saure Böden fördern das Wachstum von Unkräutern und Moosen, die irgendwann den Rasen überwuchern. Im Fachhandel sind Sets erhältlich, mit denen du den pH-Wert des Bodens selbst ermitteln kannst. Wenn der Boden übersäuert ist, hilft Kalk bei der Neutralisierung des pH-Werts. Bei Übersäuerung des Bodens kalkst Du die Rasenfläche am besten vor der Aussaat, um den pH-Wert anzupassen. Kalk wird ebenfalls mit einem Streuwagen oder einer Streuwanne ausgebracht. Weitere Details zum Kalken des Rasens findest du im Abschnitt „Rasen kalken bei Bedarf“.
Neuen Rasen intensiv bewässern
Damit der Rasen gedeiht, braucht er wie alle Pflanzen neben einer guten Bodenqualität auch ausreichend Feuchtigkeit. Vor allem nach der Aussaat muss er intensiv bewässert werden. Am einfachsten gelingt die gleichmäßige Bewässerung mit einem Rasensprenger. Er sollte so aufgestellt werden, dass alle Stellen des Rasens mit Wasser befeuchtet werden. Alternativ kannst du den Rasen auch mit der Gießkanne gießen, nutze dabei aber den Brauseaufsatz. Nach der Aussaat des Rasensamens solltest du den Rasen bei Trockenheit mindestens drei Mal täglich besprengen, damit die jungen Grassamen nicht verdörren. Jedes Mal ungefähr für zehn Minuten. Sobald die ersten Grashälmchen sichtbar werden, kannst du die Bewässerung etwas reduzieren.
Wann muss man nachsäen?
Wenn Du alles richtig gemacht hast, kannst Du Dich nach wenigen Wochen an einem sattgrünen Rasenteppich erfreuen. Betreten solltest du den Rasen allerdings erst nach frühestens sechs bis acht Wochen, bis er ausreichend dicht gewachsen ist. Unter Umständen kann der Rasen bei optimaler Witterung (nicht zu heiß und nicht zu feucht) auch schon nach vier Wochen vorsichtig betreten werden. Sollte es nach der Aussaat hingegen sehr regnerisch und windig oder sehr heiß sein, wächst der Rasen nicht an allen Stellen optimal. Es sind kahle Stellen entstanden, sodass Du nachsäen musst. Die Nachsaat sollte erst erfolgen, nachdem der Rasen das erste Mal gemäht wurde. Achte darauf, dass die Grashalme mindestens 8 – 10 cm hoch sind, und schneide den Rasen nicht kürzer als 5 cm. Nach dem Rasenmähen kannst du die kahlen Stellen vorbereiten. Entferne eventuelles Unkraut und lockere den Boden auf. Anschließend säst du die kahlen Stellen gleichmäßig ein. Die Nachsaat sollte allerdings auch nicht nach September erfolgen, damit die nachgesäten Stellen noch keimen, und der Rasen wachsen kann.